Präsident Roderich Kiesewetter fordert in Nördlingen einen Attraktivitätsschub

Der sicherheitspolitische Jahresempfang des Reservistenverbands, Kreisgruppe Schwaben-Nord, fand in Nördlingen statt. Über das Hauptthema „Die Reserve in der Neuausrichtung“ sprach der Verbandsvorsitzende der Reservisten der Bundeswehr, Oberst a. D. Roderich Kiesewetter, MdB.

 

Kreisvorsitzender Werner Wölfel begrüßte die Reservisten sowie Ehrengäste von Bundeswehr, Behörden und Politik im Stadtsaal Klösterle. In ihren Grußworten dankten Oberbürgermeister Hermann Faul sowie Oberstleutnant Jens Weber, Führungsunterstützungsbataillon 292 aus Dillingen, den Reservisten für ihre ehrenamtliche Arbeit.

 

Kiesewetter ging auf die Lage der Bundeswehr sowie auf Krisensituationen in der Welt ein: „Wie das alte Jahr endete, begann auch dieses, mit so noch nie da gewesenen humanitären Katastrophen, militärischen sowie diplomatischen Sackgassen“, so das Bundestagsmitglied aus dem Wahlkreis Aalen-Heidenheim. Dabei nannte er vor allem die Ukraine-Krise sowie die Entwicklung im Irak und in Syrien. Es habe sich zwar gezeigt, Europa stehe zusammen, doch mit den Partnern brauche man eine neue, schnelle EU-Handlungsfähigkeit und Sicherheitsstrategie. Täglich werde man durch die Kriege mit Schicksalen von Millionen Flüchtlingen konfrontiert. Vergangenens Jahr habe man in Deutschland mit 200000 Flüchtlingen die höchste Zahl seit 1993 verzeichnet. „Um den IS-Terror zu bekämpfen, halte ich die Entsendung deutscher Streitkräfte zur Ausbildungsunterstützung der Sicherheitskräfte der Region Kurdistan und der irakischen Streitkräfte für sinnvoll“, sagte Kiesewetter. Zuvor müssten aber alle diplomatischen Mittel ausgeschöpft sein. Eine gesamtgesellschaftliche Debatte über deutsche Außen- und Sicherheitspolitik sei längst überfällig. Die Vielfältigkeit dieser Ziele bedinge eine komplexe Herangehensweise und auch Neuausrichtung der deutschen Reserve. Denn nach gesellschaftlichem und demografischem Wandel befinde sich das Ehrenamt auf dem Rückzug. Auch der Reservistenverband sei von diesem Wandel erfasst, was man an Mitgliederschwund und Überalterung sehe. Da die Bundeswehr Teile der Basisausbildung an die Reserve abgeben möchte, werde der Reservistenverband ein wichtiger Verein bleiben. Dazu sei allerdings ein Attraktivitätsschub nötig: „Neuausrichtung ist Evolution, nicht Revolution“, so der Präsident. Dazu müsse der Mehrwert der Mitgliedschaft erhöht und die Satzung angepasst werden. Neue Ansätze in der Öffentlichkeitsarbeit und militärischen Ausbildung seien nötig.

Präsident und Kreisvorsitzender ehrten für 25-jährige Mitgliedschaft im Kreisverband Wilfried Heim von der Reservistenkamerad-schaft (RK) Donauwörth, Günther Mair (Dillingen) und Werner Schreck (Wemding). Für 40 Jahre Paul Weis (Bachtal) und für 50 Jahre Wilhelm Keller (Oberndorf). Für besondere, hervorragende Verdienste als Mandatsträger im Verband gab es die Ehrennadel in Bronze mit Urkunde für den Vorsitzenden der RK Wolferstadt, Manfred Färber, die in Silber für stellvertretenden Kreisvorsitzenden Marcus Müller (Donaualtheim), für den Vorsitzenden der RK Nord-Ries Josef Ruhland (Oettingen) sowie für Kreisrevisor Bernhard Schildenberger (Riedlingen).


Werner Wölfel, Ernst König, Manfred Färber, Erich Engelhardt, Bernhard Schildenberger, Josef Ruhland, Werner Schreck, Wilhelm Keller, Albert Schweinböck, Günther Mair, Paul Weis, Wilfried Heim, Marcus Müller, Roderich Kiesewetter

Die Ehrennadel in Gold wurde dem Ehrenvorsitzenden der RK Rain, Erich Engelhard, Kreisrevisor Ernst König (Wertingen) und dem früheren Vorsitzenden der RK Rain, Albert Schweinböck, überreicht.


Werner Wölfel, Ernst König, Albert Schweinböck, Erich Engelhardt, Werner Gebhard (stv LdsVors BY), Roderich Kiesewetter

Für Musik sorgte der Reservistenmusikzug Nordschwaben „König Ludwig“ unter Stabführung von Hans Rexel. Bei einem Imbiss im Saalfoyer konnten sich die Anwesenden weiter austauschen.

Bericht und Bild(er): Rieser Nachrichten:Jim Benninger

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